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Probefahrt mit Pokal: Schnurri-Racings Triumph in Assen

  • Autorenbild: Sascha Brunen
    Sascha Brunen
  • 25. Mai 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Huiuiui, Freunde des gepflegten Brennraum-Balletts, euer Sascha ist mal wieder am Start, und diesmal mit einer Story, die so verrückt ist, dass ihr sie mir kaum glauben werdet. Aber fangen wir mal von vorne an.


Bridgestone 100 in Assen: Amateur Endurance Rennen in der Cathedral of Speed

Im Mai 2024 stand das legendäre Bridgestone 100 Rennen in Assen auf dem Programm. Ein Event, das jedem Motorsport-Fan das Herz aufgehen lässt. Und natürlich waren auch wir von Schnurri-Racing mit von der Partie. Doch diesmal gab es eine kleine, aber feine Änderung im Team: Statt auf meiner treuen R1 zu sitzen, sollte ich es doch mit Julius' Ducati 1098 wagen. Mein erster Ritt auf diesem italienischen Feuerstuhl, und dann gleich in einem Rennen – quasi eine Probefahrt auf Steroiden.


Die Ducati 1098: Ein analoges Superbike der Extraklasse

Jetzt muss man dazu sagen, dass Julius' 1098 kein Motorrad von der Stange ist. Nein, dieses Bike ist ein ganz besonderes Schätzchen. Als letztes analoges Superbike von Ducati vereint es klassische Technik mit atemberaubender Performance. Und Julius wäre nicht er selbst hätte er seine Bella (er nennt sie "Eimer") bei den Schraubern von Ducati Kämna noch ein wenig veredeln lassen. Mit einer 70er Termignoni-Anlage, die für ordentlich Sound und Extra-Pferdestärken sorgt, Schmiedefelgen, und einer Bremsanlage mit Brembo RCS19 Pumpe und Brembo M50 Sätteln, die auch bei härtester Beanspruchung nicht in die Knie geht. Übrigens - mit der 70er Anlage und dem Lärmlimit in Assen hatten wir jedenfalls keine Probleme.


Hier mal ein paar Fakten zur Technik der 1098, für alle, die es ganz genau wissen wollen:

  • Motor: Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, desmodromisch gesteuerte Ventile

  • Hubraum: 1099 cm³

  • Leistung mit 70mm Termignoni Auspuffanlage und Abstimmung von Ducati Kämna: 121,4 kW (165 PS) bei 9647/min

  • Maximales Drehmoment nach Modifikationen von Kämna: 128,4 Nm bei 7922/min

  • Bremsen: Vorne Doppelscheibenbremse mit 320 mm Durchmesser und Brembo Supersport Scheibchen, hinten Scheibenbremse mit 245 mm Durchmesser und Accosato Daumenbremse

  • Gewicht: 191 kg (mit Rennpappe, vollgetankt und fahrfertig)

  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 290 km/h





Probefahrt zum Sieg: Eine unglaubliche Geschichte

Und jetzt kommt der Clou an der Sache: Obwohl ich noch nie zuvor auf einer 1098 gesessen hatte, konnten Julius und ich das Rennen in der TOP-Klasse tatsächlich gewinnen! Unglaublich, oder? Ich meine, klar, wir sind jetzt keine Voll-Noobs, aber gegen die starke Konkurrenz in Assen muss man erstmal bestehen, noch dazu auf einem gänzlich unbekannten Bike. Der erste Platz beim Bridgestone 100 war der krönende Abschluss. Auf den Bildern seht ihr mich bei der Siegerehrung mit einem fetten Grinsen im Gesicht und dem Pokal in der Hand. Den haben wir uns aber auch redlich verdient, wenn ich das mal so selbstverliebt sagen darf.


Fun fact: Die Boxentafel mit der "58!" sollte mich übrigens motivieren, weil ich meine persönlich besten Runden fuhr. Sie hat mich aber komplett irritiert und zu einem zu frühen Boxenstopp gebracht... 😂

Egal. Wir haben das Ding schnell getankt und ab ging es für Julius wieder auf die Strecke und zum ... Sieg?!


Rundenzeiten und Mitbewerber: Ein Blick auf die Konkurrenz

So ein Sieg ist natürlich nur möglich, wenn man auch die Konkurrenz im Blick behält. Und die war beim Bridgestone 100 in Assen wahrlich nicht von schlechten Eltern. In unserer Klasse "Top" duellierten wir uns mit harten Gegnern wie dem Team "Double U Racing" mit Uli Metzner und Ralf Beyer u.a. auf Triumph Daytona, die mit einer Rundenzeit von 1:51.530 und einer Runde Rückstand den zweiten Platz belegten.

Wir, "Schnurri Racing", konnten uns mit einer schnellsten Runde von 1:50.453 an die Spitze setzen und das Rennen nach 37 Runden für uns entscheiden. Ein unglaublicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass ich die Ducati 1098 zum ersten Mal gefahren bin!


Apropos unglaublich: Ein bekanntes Gesicht im Fahrerlager war auch Holger Aue, der zusammen mit Jan Schwede für das Team "Motomania Racing Team" an den Start ging. Die beiden zeigten eine starke Leistung und sicherten sich mit 38 Runden und einer besten Rundenzeit von 1:49.903 den Sieg in der OPEN Klasse.


Fazit: Manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen

Was bleibt also von diesem denkwürdigen Wochenende in Assen? Die Erkenntnis, dass man auch auf einem fremden Motorrad erfolgreich sein kann, wenn man nur mutig genug ist, es zu probieren. Und natürlich die Bestätigung, dass die Ducati 1098 ein absolutes Wahnsinns-Bike ist, das nicht umsonst als letztes analoges Superbike gefeiert wird.

So, Freunde, das war's mal wieder von mir. Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja bald mal wieder auf der Rennstrecke – dann aber wahrscheinlich wieder auf meiner ebenso feschen R1.


Bis dahin, euer Sascha!

 
 
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